Pilze stecken voller gesunder Nährstoffe wie Kalzium, Magnesium und Zink. Außerdem schmecken sie lecker – egal, ob als Suppe oder in einer leckeren Sahnesoße. Wie fändest du es, wenn du deine Pilze bequem in deiner Wohnung oder auf deinem Balkon züchten und sie immer frisch ernten könntest? Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie du ohne viel Aufwand eigene Pilze züchten kannst.
Tipps und Wissenswertes für eine gesunde und ausgewogene Ernährung. (Zum Artikel nach unten scrollen.)
Vorteile, seine eigenen Pilze zu züchten
In gesammelten Pilzen oder solchen aus Kulturen unter freiem Himmel lagern sich oftmals Schwermetalle wie Quecksilber und Cadmium ab. Auch wenn die Belastung gering ist, raten Experten Schwangeren und Kindern vom Verzehr gesammelter Pilze ab. Exemplare aus der eigenen Pilzzucht sind hingegen schadstofffrei.
Außerdem kannst du Pilze im Gegensatz zu Gemüse oder Obst das ganze Jahr über züchten und ernten. Des Weiteren ist der Anbau ressourcenschonend, da du als Basis keine neue Erde, sondern organischen „Abfall“ wie Holz, Stroh oder manchmal sogar Kaffeesatz verwenden kannst.
Da Pilze keine Photosynthese betreiben, brauchen sie nur sehr wenig Licht. Daher ist der Anbau in einer Wohnung mit nur wenig Tageslicht möglich.
Pilze anbauen: Was muss ich beachten?
Pilze sind keine Pflanzen im eigentlichen Sinne, sondern sogenannte Saprophyten. Sie ernähren sich von absterbenden organischen Substanzen. Wenn du dich für deine eigene Pilzzucht entscheidest, solltest du folgende Dinge beachten:
- Der Anbauplatz der Pilze sollte trocken und steril sein.
- Arbeite immer mit trockenen und sauberen Händen und Werkzeugen.
- Sorge für eine gute Belüftung.
- Besorge dir eine organische Basis (Stroh, Holz, Kaffeesatz).
- Verwende nur Kaffeesatz aus einer Filtermaschine.
Austernpilze anbauen
Basismaterial: Holzstamm, Strohballen, Pilzbeet, Kaffeesatz
Anbau und Ernte: Im Pilzbeet sind die Austernpilze winterhart und können mehrjährig geerntet werden. Auf Stroh oder auf Kaffeesatz sind sie meistens nur einjährig.
Austernpilze sind eine beliebte Wahl für den Anbau zuhause. Du kannst die Pilze züchten, indem du die Sporen auf einem Substrat deiner Wahl ausbreitest. Wichtig ist nur, dass du dieses feucht hältst und in einem Bereich aufstellst, der gut belüftet ist. Beispielsweise kannst du es in einem unbeheizten, feuchten Kellerraum, in der Küche oder dem Badezimmer platzieren.
Champignons selber züchten
Basismaterial: sporenfreies Kokossubstrat, Strohballen, Anzuchtset
Anbau und Ernte: In gekauften Anzuchtsets befinden sich genügend Pilzsporen, sodass die Pilze ganzjährig und teilweise mehrjährig angebaut und geerntet werden können. Auf Kokossubstrat oder Stroh können sie häufig nur einmal geerntet werden.
Champignons sind eine prima Sorte, um mit der Pilzzucht zu beginnen. Wenn du kein Anzuchtset kaufen möchtest, kannst du Reste von gekauften Pilzen auf das Basismaterial geben. In den Resten befinden sich einige Sporen, sodass du auch hier schnell Erfolge erzielen wirst. Die Pilze wachsen auch ohne Licht, sodass du sie wunderbar an einen Ort in deiner Wohnung stellen kannst, an dem sie dich nicht stören.
Shiitake-Pilze
Basismaterial: Holzspäne, Strohballen
Anbau und Ernte: Shiitake-Pilze kannst du ganzjährig in der Wohnung oder einem Gewächshaus züchten. Im Sommer kannst du sie auch im Garten oder auf dem Balkon anbauen. Eine Erntepause von bis zu vier Wochen ist bei Shiitake-Pilzen normal.
Shiitake-Pilze haben ein intensives Aroma und sind in vielen Gerichten eine beliebte Zutat. Bestelle dir Pilzsporen im Internet oder frage im Gartencenter nach. Dann brauchst du die Sporen nur noch auf dem Substrat deiner Wahl zu verstreuen. Anders als Champignons und Austernpilze benötigen Shiitake-Pilze indirektes Tageslicht, um zu wachsen.
Kräuterseitlinge
Basismaterial: Sägemehl, Holzpellets, Kaffeesatz
Anbau und Ernte: In der Wohnung oder einem Gewächshaus wachsen Kräuterseitlinge ganzjährig. Im Garten oder auf der Terrasse sollten die Pilze möglichst windgeschützt angebaut werden.
Kräuterseitlinge sind eine beliebte Wahl für die eigene Pilzzucht, da sie schnell wachsen und eine reiche Ernte liefern. Du kannst Kräuterseitlinge genauso wie Champignons mithilfe eines Anzuchtsets anbauen oder auch hier die Pilzsporen auf einem Basismaterial verteilen. Als Anfänger solltest du einen beimpften Substratblock kaufen, da die Sporen von Kräuterseitlingen sehr empfindlich sind und schnell zerstört werden können.
Unabhängig von der Pilzsorte, die du züchten möchtest, gilt Folgendes:
- keine direkte Sonneneinstrahlung
- feucht-warme Umgebung
- Temperatur zwischen 14 und 22 °C
Wenn du schon einmal Pilze selbst gezüchtet hast, berichte uns gern von deinen Erfahrungen.
Quellen: ardalpha, pilzwald, pilzbrut
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